Deregulierte Nährstoffsensoren – Warum unser Stoffwechsel den Alterungsprozess beeinflusst
Unser Körper ist ein Meister der Anpassung – besonders wenn es um die Nährstoffversorgung geht. Spezielle Signalwege sorgen dafür, dass unsere Zellen erkennen, ob genügend Energie vorhanden ist oder ob Ressourcen gespart werden müssen. Doch mit zunehmendem Alter gerät dieses fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht – ein Phänomen, das als deregulierte Nährstoffsensorik (Deregulated Nutrient Sensing) bezeichnet wird. Es ist einer der Hauptmechanismen des Alterns und steht in direktem Zusammenhang mit Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen und Zellalterung.
Wie funktioniert die Nährstoffsensorik?
Zellen nutzen verschiedene Signalwege, um auf Nährstoffverfügbarkeit zu reagieren. Die vier wichtigsten „Sensoren“ sind:
- mTOR (mechanistic Target of Rapamycin) – Aktiviert das Zellwachstum bei hohem Nährstoffangebot.
- AMPK (AMP-activated Protein Kinase) – Schaltet bei Energiemangel in den „Sparmodus“ und fördert Zellreparatur.
- IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) – Fördert Wachstum und Stoffwechselprozesse, kann aber auch Alterung beschleunigen.
- Sirtuine – Unterstützen Zellreparatur und Langlebigkeit, werden durch Fasten und Kalorienrestriktion aktiviert.
Mit zunehmendem Alter verändert sich die Aktivität dieser Signalwege:
- mTOR ist oft überaktiv – Das fördert Zellwachstum, aber auch Alterung und Krebs.
- IGF-1 bleibt dauerhaft hoch – Das steigert Entzündungen und oxidativen Stress.
- AMPK & Sirtuine sind zu wenig aktiv – Reparaturmechanismen laufen weniger effizient.
Das führt dazu, dass Zellen schlechter mit Stress umgehen können, Entzündungen zunehmen und das Risiko für altersbedingte Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
Wie kann man die Nährstoffsensorik optimieren?
Durch gezielte Ernährung und Lebensstilfaktoren lässt sich das Gleichgewicht der Nährstoffsensoren positiv beeinflussen:
- Intermittierendes Fasten & Kalorienrestriktion – Reduziert mTOR, erhöht AMPK und Sirtuine.
- Proteinkontrolle – Zu viel tierisches Eiweiß kann IGF-1 erhöhen, pflanzliche Proteine wirken ausgleichend.
- Sport & Bewegung – Aktiviert AMPK und verbessert die Insulinsensitivität.
- Polyphenole & Fasten-Mimetika – Stoffe aus grünem Tee, Resveratrol (Trauben), Quercetin (Zwiebeln) können Sirtuine aktivieren.
Fazit: Nährstoffsensoren als Schalter für ein langes Leben
Ein ausbalancierter Stoffwechsel ist entscheidend für gesundes Altern. Wer seine Nährstoffsensorik gezielt beeinflusst – etwa durch Fasten, Bewegung und eine kluge Ernährung, kann altersbedingten Krankheiten vorbeugen und den Zellalterungsprozess verlangsamen.
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Im nächsten Beitrag geht es um mitochondriale Dysfunktion – und warum unsere „Kraftwerke der Zellen“ im Alter an Effizienz verlieren.