Sommersonnenwende – Zeit der Fülle und des Lichts

Die Sommersonnenwende am 21. Juni markiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Sie ist ein Wendepunkt im Jahreskreis, an dem die Natur ihren Höhepunkt erreicht und gleichzeitig der Rückzug des Lichts beginnt. Es ist eine Zeit der Fülle, der Reife und der inneren Einkehr.

 

Natur: Die Fülle genießen

Zur Sommersonnenwende zeigt sich die Natur in ihrer ganzen Pracht. Die Felder und Gärten sind voller Leben: Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren laden zum Naschen ein, während Gemüse auf Balkonen und in Gärten gedeiht. Spargel und Rhabarber werden bis zum Johannistag geerntet, um den Pflanzen Zeit zur Regeneration zu geben. Das Johanniskraut blüht mit seinen leuchtend gelben Blüten und wird als Lichtbringer für die dunkleren Monate geschätzt.

Insekten wie Glühwürmchen, Libellen und Schmetterlinge tanzen durch die Luft, während Vögel ihre Jungen aufziehen und sich auf den kommenden Zug vorbereiten. Tiere fressen sich Reserven an, um den nächsten Winter zu überstehen.

Obwohl die Tage nach der Sommersonnenwende wieder kürzer werden, spüren wir diesen Wandel zunächst kaum. Die lauen Sommerabende laden zum Verweilen im Freien ein, und viele Menschen genießen die Zeit der Geselligkeit, der Grillabende und des Urlaubs.

 

Farben des Sommers: Tiefblau, Lavendel und Himbeerrot

  • Tiefblau symbolisiert das Meer und die unbegrenzte Weite. Es steht für das Aufgehen in der Vielfalt und die Tiefe des Sein.
  • Lavendel steht für Phantasie, Inspiration, Antrieb und Selbstsicherheit. Es erinnert uns daran, unserer Intuition zu vertrauen und kreativ zu sei.
  • Himbeerrot verkörpert Lebensfülle, Leidenschaft und Eigenliebe. Es lädt uns ein, das Leben mit allen Sinnen zu genießen und uns selbst wertzuschätzen.

Diese Farben spiegeln die energetische Qualität der Sommersonnenwende wider und können uns dabei unterstützen, uns mit der Fülle des Lebens zu verbinde.

 

Der Sommer als Spiegel unserer inneren Prozesse

Die Zeit der Sommersonnenwende lädt zur Reflexion ein. Fragen, die wir uns stellen können:

  • Wo erlebe ich Fülle in meinem Leben? Was bedeutet sie für mich?
  • Wie kann ich meine inneren Wünsche und Bedürfnisse besser wahrnehmen und erfüllen?
  • Wo ist Geduld gefragt, damit etwas in mir reifen kann?
  • In welchen Bereichen darf ich mehr geben oder auch mehr nehmen?
  • Wie kann ich den Austausch in meinen Beziehungen bereichern?
  • Welche meiner Vorhaben haben sich bereits verwirklicht, und welche benötigen noch meine Aufmerksamkeit?
  • Gab es unerwartete Entwicklungen, aus denen ich lernen kann?
  • Von welchen Projekten oder Vorstellungen darf ich mich leichten Herzens verabschieden?
  • Wo ist es an der Zeit, Klarheit zu schaffen und Altes loszulassn?

 

Die Beantwortung dieser Fragen hilft uns, die äußere Fülle des Sommers mit unserer inneren Entwicklung in Einklang zu bringen.

 

Den Sommer in den Alltag holen

Um die Energie der Sommersonnenwende bewusst zu erleben, können folgende Rituale und Aktivitäten hilfreich sein:

  • Sonnenwende feiern: Ein kleines Feuer entzünden, um die Kraft der Sonne zu ehren und sich mit ihrer Energie zu verbinden.
  • Kräuter sammeln: Johanniskraut, Beifuß oder Lavendel ernten und für spätere Rituale oder Tees trocken.
  • Natur genießen: Zeit im Freien verbringen, barfuß laufen, im See schwimmen oder einfach die Sonne auf der Haut spüren.
  • Dankbarkeit praktizieren: Ein Tagebuch führen, in dem täglich drei Dinge notiert werden, für die man dankbar ist.

 

Diese einfachen Handlungen können helfen, die Verbindung zur Natur zu stärken und die Energie des Sommers in den Alltag zu integrieren.

 

Die Sommersonnenwende ist eine Einladung, innezuhalten, die Gegenwart zu feiern und sich auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten. Sie erinnert uns daran, dass nach der Fülle des Sommers die Zeit der Reife und schließlich des Rückzugs folgt – ein natürlicher Zyklus, der auch in unserem Leben seinen Platz hat.